Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem HVO und seinem Trainer Carsten John endet anders als erwartet und doch können beide Seiten auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken.
"Herr John - Sie übernehmen sofort!" - es war der 21.Dezember 2014 als ein sichtlich angefressener Wolfgang Hensel (damaliger HVO Präsident) nach einer neuerlichen Niederlage seiner Schützlinge (23:31 in Bautzen gegen Delitzsch) unseren Carsten zum sofortigen Einstieg aufforderte. Zuvor hatte man sich bereits im Dezember auf eine Zusammenarbeit für die Saison 2015/2016 geeinigt. "Wir mussten zum damaligen Zeitpunkt reagieren und der Mannschaft einen neuen Impuls geben. Andre Kindermann hatte zuvor 9 Jahre hervorragende Arbeit geleistet - allerdings eine schwache Hinserie mit nur 5 Punkten hingelegt. Um den Negativtrend zu stoppen, wurde die Verpflichtung von Carsten John vorgezogen." blickt der damalige und heutige Co-Trainer Florian Sieber zurück. Nach kurzer Überlegungsphase sagte John schließlich zu und lud am 01.Januar 2015 Co-Trainer Sieber zu einem ersten Kennenlernen.
Ein sehr einprägsames Erlebnis für Sieber - an das er sich auch noch heute sehr gut erinnert und im wahrsten Sinne des Wortes einen “bitteren oder faden“ Beigeschmack hatte. „Mein erster Eindruck von Carsten war - dieser Mensch ist definitiv kein Biertrinker. Sein angebotenes Altenburger Pils hatte das Haltbarkeitsdatum bereits um 11 Monate überschritten. Diesen Fauxpas wurde er natürlich während der gesamten und gemeinsamen Zeit nicht mehr los. Wesentlich mehr hatte mich seine Akribie und Leidenschaft für den Handball begeistert - die er von Anfang an zeigte. Sein Wissen und Interesse für die damalige Mannschaft war unglaublich hoch ausgeprägt."
Carsten John übernahm im Januar 2015 den HVO Cunewalde und fand eine Mannschaft vor, die kein Selbstvertrauen und im athletischen Bereich einiges an Nachholbedarf hatte.
In seinem ersten Halbjahr an der Seitenlinie des HVO führte Trainer Carsten John seine Spieler durch viele Glücksmomente und formte aus einem verunsicherten, ein ernstzunehmendes Sachsenliga-Team. Keines der Heimspiele in der Rückrunde wurden verloren und auch das Derby in Kamenz konnte siegreich gestaltet werden. Ein deutlicher Aufschwung mit insgesamt 12 errungenen Punkten sicherte noch den souveränen Klassenerhalt in der Saison 2014/2015.
Schon in seiner ersten Vorbereitung zur neuen Saison dürften die Jungs einen neuen, oder für einige Ex-Spieler von Koweg Görlitz, alten Trainer Carsten John kennenlernen. So freute sich Carsten John jedes Jahr auf das Neue den Spielern seine Heimat näherzubringen und schöne Ausblicke mit vorherigen Kraftanstrengungen zu vermiesen. So manch ein Spieler kann den Löbauer Berg, die Kottmarschanze und die Radwege durch die schöne Oberlausitz ausschließlich mit negativen Erinnerungen in Verbindung bringen. Er war in der Vorbereitung ein Schleifer und doch hat es Carsten John Jahr für Jahr geschafft, die Jungs mit positiver Stimmung durch die Vorbereitung zu bringen. So hat er unter anderem den Cunewalder Triathlon salonfähig gemacht - ein konditionell fordernder Wettkampf mit absoluten Spaßfaktor.
Nicht wenige Spieler behaupten, dass nach dem unfreiwilligen Umbruch im Kader vor 3 Jahren genau diese Trainingseinheiten der Garant für den späteren Sachsenpokalsieg waren. Carsten John hat das Team als Einheit geschliffen und fehlende Prozente im spielerischen Bereich durch Disziplin und Willensstärke wettgemacht. Dieses Team zeigte eine unglaubliche Loyalität und bedingungsloses Vertrauen in seinem Trainer, dafür kann man Carsten John von ganzem Herzen nur beglückwünschen. Nach dem verlorenen Pokalfinale motivierte er sein Team zum neuerlichen Einzug in das Pokalfinale, wo der ganz große Wurf gelang.
Vorstandsvorsitzender David Horn sagt:
„Ich selbst war jahrelang Spieler unter seiner Leitung, habe ihn in der Vorbereitung des Öfteren verflucht und doch muss man Carsten für seine geleistete Arbeit absoluten Respekt zollen. Natürlich hätte ich mir ein würdigeres Ende mit einem letzten offiziellen Heimspiel als Trainer gewünscht, doch der Saisonabbruch zwingt uns diesen emotionalen Höhepunkt zu verschieben.“
Co-Trainer und Vereinsvize Florian Sieber:
"Wir danken für den Aufschwung, welcher untrennbar mit dem Namen Carsten John in Verbindung ist. Er hat es mit seiner Art geschafft Publikum zu begeistern und auch Sponsoren für unsere Sportart zu gewinnen. Ich hätte mir einen würdigeren Abschied für Ihn gewünscht. Wir werden uns - sobald wieder möglich - als Verein etwas ausdenken, um gebührend DANKE zu sagen.
Der HVO Cunewalde bedankt sich von ganzen Herzen für die geleistete Arbeit, der Erfolg im Sachsenpokal wird für immer eng mit dem Namen Carsten John in Verbindung gebracht werden. Die Handballfamilie vom HVO Cunewalde würde sich sehr über deine Besuche bei Spielen unserer Mannschaften freuen und wünscht Dir und Deiner Familie alles Gute. Und wenn Dir in deinem "Handball-Ruhestand" langweilig werden sollte, dann sprich zuerst mit uns ;-) Im Verein gibt es genug Aufgaben, die bewältigt werden wollen.